Esplanade

Küchenchef: Silio del Fabro | Küchenstil: Frankophil

9,0
Essen
8,9
Ambiente
9,1
Service
9,1
Preis
9,0
Gesamt
Esplanade teaser image

Wenn ich unterwegs zu einem Restaurantbesuch bin und die Schilder, wenige Kilometer vor meinem Ziel, verraten, dass es nur noch ein Katzensprung bis zur   französischen Grenze ist, dann weiß ich, es wird aller Wahrscheinlichkeit nach richtig gut. Erst recht, wenn mein Ziel Saarbrücken lautet, wo ich an einem Freitagmittag im Februar das Esplanade besucht habe. Aufgrund des Winterwetters und einer Baumaßnahme der Stadt wirkt der Bereich rund um das, aus der Gründerzeit  stammende, Haus, in welchem das Esplanade beheimatet ist, sehr trist. Hinzu kommen die hauseigenen Bauarbeiten, denn das Gebäude wird derzeit zu einem Boutiquehotel umgebaut. Das alles wird einem wunderbaren kulinarischen Erlebnis, aber nicht im Wege stehen.

Ich betrete das Restaurant und werde von Sommelier Jérôme Pourchère in Empfang genommen, der mich an einem der Fensterplätze im geschmackvoll eingerichteten  und lichtdurchfluteten Gastraum platziert.

Ich spüre gleich die angesprochene Nähe zu Frankreich, denn zwei von drei Mitarbeitern im Service sind Franzosen und das Restaurant ist innerhalb weniger Minuten bis auf den letzten Platz gefüllt. Dabei bestellen die Gäste, selbst am Mittag, mehrgängige Menüs und dazu flaschenweise Wein.

Verantwortlich in der Küche ist Silio Del Fabro. Der 32-jährige Halbitaliener hat mit seiner Zeit im Sonnora, in der Residenz Heinz Winkler und als Sous-Chef bei Klaus Erfort bereits bei den ganz Großen gekocht und machte sich hier, mit seiner modernen Interpretation der klassisch-französischen Küche sehr schnell einen Namen. So wurde er 2018 vom Gusto zum Aufsteiger des Jahres gekürt und vom Guide Michelin mit einem Stern ausgezeichnet.

Ich entscheide mich für drei Gänge à la carte und starte zunächst mit dem "Duett von der Gänseleber", welches als Terrine und als gebratene Leber serviert wird.  Anschließend folgt das "Zweierlei vom Rinderfilet", bevor der "Bretonische Rochenflügel" als Hauptakteur mit Kalbskopf und Tomatennage mein Menü beschließt.

Bei einer passenden Weinbegleitung verlasse ich mich voll und ganz auf die Empfehlungen von Monsieur Pourchère, der übrigens ein eingespieltes Team mit Silio del  Fabro bildet, denn die beiden haben bereits bei Klaus Erfort in dessen GästeHaus zusammengearbeitet.