Brasserie "1806"
Küchenchef: Philipp Ferber | Küchenstil:

+++ INFO +++
Das Restaurant wurde komplett umgebaut und wird nun unter dem Namen "The Duchy" mit neuem Konzept weitergeführt.
Es ist immer wieder etwas ganz Besonderes, wenn ich durch die Drehtür des, auf 200 Jahre Historie zurückblickenden, Breidenbacher Hofs schreite und von der prächtigen Empfangshalle des 5-Sterne-Hotels, über die dunkle Marmortreppe hinauf, in die Lobby Lounge schlendere. Gerade zu dieser Jahreszeit - es ist mittlerweile tiefster Herbst - ist hier einiges los, vor allem zur Tea-Time, die hier ausführlich und traditionell zelebriert wird. Traditionell heißt in dem Fall mit englischen Scones und Clotted Cream, kleinen Fingersandwiches und verführerischem Gebäck. Den Tee dazu wählt man aus 20 verschiedenen Sorten aus dem Hause Ronnefeldt.
Sieht verführerisch aus, aber mein Ziel heute ist die Brasserie „1806“, wo es nicht weniger prächtig zugeht: Art decó, ein rot gemusterter Teppich, indirekte Beleuchtung an der Decke, eine pompöse Säule, perfekt in Szene gesetzte Weinschränke und -fässer, hier und da kunstvolle optische Akzente und dazu einen tollen Ausblick durch drei bodentiefe Panoramafenster auf das Treiben in der Altstadt. Wow.
Ich nehme an einem Fenstertisch platz und werde zügig von den zuvorkommenden und herzlichen Mitarbeitern im Service mit einer Flasche Wasser und dem zunächst Wichtigsten - der Speisekarte - ausgestattet. Diese hält allerlei köstliche Kreationen bereit, die einem die Auswahl der Speisen wirklich schwer fallen lässt. Einige Beispiele gefällig? Starten könnte man mit einer Suppe, da lachen mich eine Hummerbisque mit geröstetem Macadamia, eine Consommé vom Kalbstafelspitz und eine Bouillabaisse mit Nordseefischen, Pulpo, Muscheln und hausgemachter Aioli an. Es könnte aber auch fischig losgehen, beispielsweise mit einer roten Wildgarnele die von Schweinebauch, geschmortem Kürbis, Gänseleber Wan Tan und Ziegenkäse begleitet wird.
Bei den Hauptgängen stehen dann das irische Lammkarree in der Ziegenkäsekruste, das Milchkalbsfilet oder die Duroc Spare Ribs zur Auswahl. Und dann findet sich auf der Karte noch ein schwarzer Rahmen, der die Überschrift „Unsere Klassiker“ trägt und wo neben einem Beef Tatar vom US-Rind und der gebratenen französischen Gänseleber auch ein, auf Zedernholz gegrillter, Flammlachs zu finden ist. Ja, mit dem soll es bitte losgehen, während ich mich bei dem Hauptgang für das Wiener Schnitzel entscheide. Die Wahl des Desserts überlasse ich dem Küchenchef.
Dieser heißt hier übrigens Philipp Ferber und blickt auf Stationen in Baiersbronn, Berlin, Sylt und Irland zurück. Er setzt, seit er die Leitung der Küche übernommen hat, weiterhin auf den Brasseriestil, bringt aber deutlich mehr rheinische Akzente mit ins Spiel. Im Mittelpunkt stehen, wie man sieht, unkomplizierte und leckere Gerichte zu einem tollen Preis-Leistungsverhältnis.
Mich haben Herr Ferber und das gesamte Team der Brasserie „1806“ heute mal wieder voll überzeugt und ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch.